Persönliche Filterblase


Auf Facebook gepostet, am 09.09.2015 um 07:23

Warum ich keine Freunde lösche, die rechte Tendenzen zeigen?
Es ist anstrengend. Mühsam. Schwierig.
Aber gerade deswegen sollte man diese Freunde trotzdem nicht von der Freundesliste schmeißen. Ich habe lange selbst darüber nachgedacht.

Aber wenn jeder anfängt, diese Leute aus dem Freundeskreis auszugrenzen, haben diese Menschen bald nur mehr jemanden mit ähnlichen Meinungen um sich herum. So entsteht eine Blase. Und in dieser Blase entsteht der Eindruck, dass ja eh sowieso alle dafür sind. Und, dass eh alle das gleiche wollen. Und es sind sowieso nur ein paar wenige, die dagegen reden.

Ein weiteres Problem dieser Blase ist, dass jemand, der auch nur bisschen Tendenzen in diese Richtung zeigt nur zu gern von dieser Blase aufgesogen wird, seine Meinung gestärkt wird und die Ängste genährt werden. Die "Gegenseite", diese linkslinken Gutmenschen (wurde ich bereits selbst schon "geschimpft") wiederum haben es schwer, jemanden auf ihre Seite zu ziehen, der schon "da drüben" ist.

Weil die Leute mehr nachdenken müssen. Weil sie nicht alles vorgekaut bekommen. Weil nicht ihre Anfangsmeinung nicht einfach mit "Ja, du hast recht. Und jetzt schau dir aber noch das ... und das ... an!" einfach so bestärkt werden kann. Es wird womöglich nur kritisiert. Weil ja eh eigentlich alle ihrer Meinung sind. Und nur diese komischen, linkslinken Gutmenschen, die alles gut reden wollen, die sind gegen mich, gegen uns.

Und weil ich keine Blase entstehen lassen will, deswegen will ich diese Menschen nicht "unfrienden". Um zu zeigen, dass noch jemand da ist, der nicht ihrer Meinung ist. Jemand, den sie kennen. Jemand, dessen Meinung (hoffentlich) trotz dieser Unstimmigkeit zumindest hin und wieder geschätzt wird.

Und, dass ich diese Blase nicht entstehen lassen will, das weiß ich inzwischen schon länger!

Überarbeiteter Text

Wird überarbeitet, ist immer wieder aktuell.